Die Massai: gefährdete Nomaden
Im Ngorongoro-Distrikt im Norden Tansanias lebt das Volk der Massai. Als Nomadenvolk zogen sie mit ihren Herden umher, bis die Regierung ihre Ländereien an Investoren und Farmer vergab und die Massai aus dem Nationalpark vertrieb. Die Massai haben seither nur noch wenige Weidegründe. Zudem bleiben diese aufgrund des Klimawandels immer häufiger trocken. Als sich vertriebene Massai 1970 in dem Dorf Malambo ansiedelten, sorgte die Regierung für eine Wasserversorgung: Von einem 7 Kilometer entfernten Bergfluss wurde eine Leitung ins Dorf verlegt und damit vor allem die Schulen und eine Krankenstation versorgt. Außerdem wurden Zapfstellen für die Einwohner und zur Viehtränke angeschlossen. Diese Stahlleitung war spürbar in die Jahre gekommen und musste dringend erneuert werden. Immer wieder wurde sie durch Steinschlag verbeult und durch Schlamm verstopft. Das führte zum Jahreswechsel 2019/2020 sogar zum dreimonatigen Totalausfall der Leitung. Die Schüler der staatlichen Schulen mussten stundenlang zu anderen Wasserquellen laufen und der Unterricht fiel letztlich ganz aus.
Zuverlässige Wasserversorgung
Angelika Wohlenberg mit ihrem Team hat sich der Sanierung der Wasserleitung angenommen. Der Projektleiter Dirk Frykowski ist ausgebildeter Wassertechniker. Es wurde damit begonnen, die Leitung vor allem im oberen Verlauf teilweise in Felsen und Zement zu legen, damit sie nicht mehr von Erdrutschen beschädigt wird. Zusätzlich soll ein Wasserhochbehälter errichtet werden, der sowohl eine Reinigungs- als auch eine Speicherfunktion haben soll. Damit stellt sich Dirk Frykowski einer großen Herausforderung, denn das bergige Gelände ist schwer zugänglich und es wird viel Manpower notwendig sein. Aber der Aufwand wird sich lohnen: mehr als 10.000 Einwohner in Malambo und Umgebung sowie ihre Schulen und Krankenstation werden nach Fertigstellung wieder eine zuverlässige Wasserversorgung haben!